Schnell erklärt: Die letzte Kaiserkrönung in Rom

Schnell erklärt: Die letzte Kaiserkrönung in Rom

Die letzte Kaiserkrönung in Rom

Am 19. März 1452 wurde der römisch-deutsche König Friedrich III. in Rom von Papst Nikolaus V. in der Peterskirche zum Kaiser gekrönt. Friedrich (geb. 21. September 1415, gest. 19. August 1493) stammte aus dem Hause Habsburg und war ab 1439 Herzog von Österreich und ab 1440 römisch-deutscher König.

Im Dezember 1451 brach Friedrich III. nach Rom auf. Im März 1452 traf Friedrich dort ein und wurde am 19. März vom Papst zum Kaiser gekrönt. Außerdem heiratete Friedrich am selben Tag Eleonore, die fünfzehnjährige Tochter des Königs von Portugal.

(Abbildung: Kaiser Friedrich III., nach einem verlorenen Original von 1468, zugeschrieben an Hans Burgkmair d. Ä., Ende 15. Jh., ©KHM-Museumsverband

Warum fanden die Kaiserkrönungen überhaupt in Rom statt?

Die erste Kaiserkrönung des Mittelalters fand am 25. Dezember 800 statt. Damals wurde Karl der Große von Papst Leo III. zum römischen Kaiser gekrönt. Die Krönung zum Kaiser war die Belohnung dafür, dass Karl dem Papst im Konflikt mit dem römischen Adel unterstützt hatte.

Denn der stadtrömische Adel nahm damals großen Einfluss auf die Papstwahlen. Ein Teil der Adeligen in Rom war sehr unzufrieden, als 795 Leo zum neuen Papst gewählt wurde. Der Streit zwischen Papst und Adel eskalierte im April 799: Leo konnte einem Mordversuch nur knapp entgehen und floh ins Frankenreich zu Karl dem Großen.

Karl schickte darauf Krieger nach Rom, um den Papst zu beschützen. Kurz darauf zog auch Karl der Große nach Rom - und erhielt am Weihnachtstag 800 die römische Kaiserkrone. Damit übertrug der Papst das römische Kaisertum auf die Franken. Diesen Vorgang bezeichnet man auch als Translatio imperii

Wo fand die Krönung der römisch-deutschen Kaiser danach statt?

Maximilian (geb. 22. März 1459, gest. 12. Januar 1519), der Sohn Kaiser Friedrichs III.,  wurde im Jahr 1486 zum König gewählt und brach im Jahr 1507 nach Italien auf, um sich in alter Tradition in Rom zum Kaiser krönen zu lassen. Doch Maximilian befand sich damals im Konflikt mit Venedig. Seine Gegner versperrten ihm den Weg nach Rom, Maximilians Romzug blieb in Trient stecken. Statt sich vom Papst zum Kaiser krönen zu lassen, nahm Maximilian in Trient (mit Zustimmung des Papstes) am 4. Februar 1508 den Titel "Erwählter Römischer Kaiser" an.

Damit hatte Maximilian eine neue Tradition geschaffen: Die gewählten deutschen Könige warteten jetzt nicht mehr auf die Kaiserkrönung durch den Papst, sondern führten sofort nach der Wahl den Kaisertitel als "Erwählter Römischer Kaiser". Der letzte Kaiser, der sich vom Papst zum Kaiser krönen ließ, war Karl V. im Jahr 1530. Allerdings fand diese Kaiserkrönung nicht in Rom, sondern in Bologna statt.